|
Exhibition
Picturing Power:
Art and Propaganda in the Great Proletarian Cultural Revolution
31.1.-28.2.2001 Universitätsmuseum Heidelberg
|
Der Unterricht
Zhu ke
Dan Boqin and Chen Wenguang
Beijing 1975
Dies ist ein weiteres Poster aus der Kampagne
gegen Lin Biao und Konfuzius das zeigt, wie
die chinesische Geschichte zur Waffe der
Politik werden konnte: Der Unterricht, der
hier für eine Gruppe junger Pioniere unter
Anleitung eines, nicht nur durch seinen
starken Unterarm sich auszeichnenden Lehrers,
in einem Museum stattfindet, behandelt den
Aufstand der Taiping-Rebellen. Unter Führung
von Hong Xiuquan, der überzeugt war, der
jüngere Bruder Jesus zu sein, riefen die
Taipings am Ende der Qing-Dynastie in Nanjing
ein Reich des Himmlischen Friedens aus und
bereiteten eine ganze Reihe von Jahren
(1850-64) der Regierung große
Schwierigkeiten. Die Taiping-Rebellion wurde
von den Kommunisten hochgehalten als Beispiel
für eine spontane Massenbewegung gegen die
korrupte Regierung der Qing. Für die Kampagne
gegen Lin Biao und Konfuzius war aber vor
allem wichtig, daß Hong Xiuquan den
Konfuzianismus radikal ablehnte (daß er dabei
von christlichen Lehren inspiriert war,
verschweigt die kulturrevolutionäre Propaganda
geflissentlich). Das Bild im Zentrum zeigt
Hong den Ikonoklasten beim Zerschlagen
konfuzianischer Kultgegenstände und eines
konfuzianischen Spruchbandes.
|
|
|