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Exhibition
Picturing Power:
Art and Propaganda in the Great Proletarian Cultural Revolution
31.1.-28.2.2001 Universitätsmuseum Heidelberg
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Die Befreiung von Beiping
Beiping jiefang
Ye Qianyu
Beijing 1963
In der Präsenz bestimmter Grundelemente ist
dieses frühe Propagandaposter-wenn auch umrankt
von traditioneller Wolken- und
Landschaftsikonographie-durchaus ein Vorbote der
Propagandakunst der Kulturrevolution. Gezeigt
wird die Ankunft der Volksbefreiungsarmee in
Beiping (Beijing wurde vor 1949, unter der
Herrschaft der Nationalisten, so genannt). Auch
auf diesem Poster dominiert bereits die Farbe
rot, und auch hier finden wir, immer und immer
wieder, das Portrait Mao Zedongs (vereinzelt
neben dem Zhu Des, des Hauptkommandeurs der
kommunistischen Streitkräfte). Auch da, wo die
Figuren der jubelnden Massen nur noch
schemenhaft zu erkennen sind, sind die Züge Mao
Zedongs klar auszumachen. Der Triumphzug wird
angeführt von einem Militärfahrzeug, das ein
riesiges Mao-Portrait transportiert. Es
erscheint als Brennpunkt des Posters, das
ansonsten von einer verwirrenden Fülle von
verschwindend kleinen Menschen und Gegenständen
bestimmt ist. Auf den Bannern ist zu lesen "Wir
heißen die Volksbefreiungsarmee willkommen"
"Glückwunsch zur Befreiung Beipings!" "Hoch auf
die Kommunistische Partei Chinas" und "Führt die
Revolution bis zu ihrem Ende."
Obwohl sein Oeuvre eine ganze Reihe solcher "staatstragender "
Gemälde
enthielt, sollte der Künstler des Posters, Ye Qianyu (1907 geboren),
ein berühmter Karikaturist in den 1930ern und nach Gründung der
Volksrepublik China Vize-Vorsitzender des
All-Chinesischen-Künstler-Verbands, ein Opfer der Kulturrevolution
werden. Eine Rotgardistenzeitung stellte ihn als pro-amerikanisch an
den Pranger. Nach neun Jahren Gefängnis wurde er 1979 rehabilitiert.
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