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Exhibition
Picturing Power:
Art and Propaganda in the Great Proletarian Cultural Revolution
31.1.-28.2.2001 Universitätsmuseum Heidelberg
In der Industrie von Daqing lernen!
Gongye xue Daqing
Song Wenzhi
Jiangsu 1975
Mit dem Fall Lin Biaos 1971 und der Aufnahme Chinas
in die "Vereinten Nationen" (UN) beginnt eine Phase
der zunehmenden Öffnung nach außen, die für Künstler
bestimmter traditioneller Stile, wie der
chinesischen Landschaftsmalerei (Guohua), die lange
Zeit als "aristokratisch" abgestempelt und somit
verpönt war, eine neue Chance bedeutet. Zhou Enlai
ruft diese Künstler zurück an ihre Arbeitsplätze,
damit sie Kunstwerke für die Hotelräume der zu
erwartenden ausländischen Gäste schaffen. Trotz
einer von Jiang Qing 1974 organisierten internen
Ausstellung sogenannter "schwarzer Kunst," unter die
eine ganze Reihe dieser "Hotelkunstwerke" fielen,
war der Bann gebrochen und ein Wiederaufleben der
traditionellen Guohua-Malerei in den frühen 1970ern,
vor allem in Jiangsu, wo auch Song Wenzhi (1919
geboren), der Maler dieses Posters, tätig war, ist
zu beobachten. Ein Beispiel für den Guohua-Stil, der
hier freilich zur Ausgestaltung eines altbekannten
Propagandamotivs genutzt wird, ist dieses Poster,
eine Darstellung einer im Geiste Daqings
erstandenen, immer noch von roter Farbe bestimmten,
aber ebenso chinesisch anmutenden
Industrielandschaft.
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